Entgegen der Wettervorhersage empfing uns vor dem Hotel strahlender Sonnenschein. Die Sonnenbrillen kamen zum Einsatz. Mit Coffee to go in der Hand und Sonnenbrille die Fifth Avenue runterspazieren. Flatiron Building. Laute Straßen, stillere Seitenstraßen mit Stoops (Vortreppen).
Subway zum Fährhafen. Denn: Erstmal war ich überrascht, als Jean den Wunsch äußerte, nach Ellis Island zu fahren, weil wir ja gestern schon unsere Schiffsreise gemacht haben. Sie war interessiert an der Geschichte der Immigranten, nicht zuletzt, weil sie selbst deutschstämmig ist, aber auch, weil es eben ein wichtiger Teil der Geschichte ihres Landes ist. Und da ich meine „Must have“s hatte, war ich einverstanden. Wir mussten lange anstehen, aber das war richtig schön, weil die Sonne so geschienen hat und wir im Battery Park standen, an der Südspitze Manhattans, hinter uns die Hochhäuser, auf der anderen Seite das Meer, mit Ausblick auf die Freiheitsstatue. Es waren verschiedene Straßenmusiker da und es war richtig schön warm. Ich war nicht sonderlich interessiert daran, auf Liberty Island auszusteigen, der Insel auf der die Freiheitsstatue steht, aber zum Glück haben wir es gemacht. Mann, diese Statue ist wunderschön! Das hätte ich nicht gedacht. Ich war ganz beeindruckt. Natürlich auch wieder, wie schon im Central Park und im Guggenheim Museum von diesem Wissen, ich stehe leibhaftig in New York. Rein in die Statue sind wir nicht, der Zutritt ist zahlenmäßig beschränkt, war für diesen Tag schon ausgebucht, wollten wir auch nicht. Die Tickets für das Schiff habe ich gekauft, während Jean weiter angestanden ist. Es ist toll, das ich das kann, ich meine, dass ich mich auf Englisch verständigen kann, und so diesen kleinen Herausforderungen meistern kann. Wie vorher auch per Telephon den Shuttle Service zum Flughafen zu vereinbaren („International or domestic flight?“ Per Ausschlussverfahren zur richtigen Antwort).
Weiter per Schiff nach Ellis Island, von 1892 bis 1924 Eingangstor für alle Einreisenden in die USA. Für alle armen Einreisenden. Die Reichen wurden in ihren Kabinen auf den Dampfern abgefertigt. Das war beeindruckend, in diesem historischen Gebäude zu stehen, in der Halle, in der Millionen von Immigranten in die USA gekommen sind. Wir sahen eine Dokumentation über Ellis Island, die war a bissle sehr amerikanisch-emotional, aber interessant. Dort haben wir auch gegessen, Burger and Fries logischerweise, draußen in der Sonne, mit Blick auf die Skyline von Manhattan und die Freiheitsstatue. Vorher hatten so viele sowohl zu Jean als auch zu mir gesagt, dass man sich das Geld für diese Schiffstour wirklich sparen kann, weil es ja die kostenlose Staten Island Ferry gibt, aber das kann ich nicht bestätigen. Wenn man die Zeit hat, dann ist es wirklich ein lohnendes Erlebnis, auf Tuchfühlung mit der Freiheitsstatue und der Geschichte der USA in Ellis Island zu gehen.
Zurück an der Anlegestelle haben Breakdancer eine Show gezeigt und selbstironisch mit en Rassenvorurteilen gespielt „Come closer. We are only three. We can´t hurt you all ... at one time!“ - „You can trust me, I´m from the Bronx, from the good part!“ „Pay us some money for the show, don´t just run away: Remember, black guys run fast. And we wear Nikes.“ Eine Minute später hat uns die andere Seite der Realität eingeholt. Ein Schwarzer wollte uns gebrauchte U-bahn-tickets verkaufen, und als Jean nein gesagt hat, hat er sie als Rassistin beschimpft und als „Cracker“ = Schimpfwort für Weiße.
Empire State Building. Wir mussten nicht anstehen. hä? Das Schild sagte 60-90 Minuten Wartezeit, aber wir hatten die Tickets schon mal früh morgens gekauft, die andere Schlange haben wir irgendwie verpasst, weil wir daran vorbei zum Klo gelaufen sind. hähähä. Leider war es oben saukalt. Unglaublich. Windig und saukalt. Nicht auszuhalten. Wir haben uns dann im Souvenirshop rumgedrückt, um wenigstens noch die Dämmerung zu sehen. Überraschende Heiratsanträge gab´s keine. Sowas. Ich dachte das wär da oben so üblich.
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2 Kommentare:
Manches kann ich mir so gar nicht vorstellen, z.B. das Laufen durch die Straßen, die ich nicht kenne und mir auch nicht wirklich vorstellen kann, oder die Freiheitsstatue, anderes dagegen schilderst Du so eindrücklich, dass ich tatsächlich ein Bild davon bekomme, z.B. die Einwandererhalle. Ich find's alles wahnsinnig interessant. - Das Essen scheint ja wirklich ekelhaft zu sein. Ich glaube, falls ich mal in die Verlegenheit kommen sollte, nach Amerika zu fliegen, werde ich mir für die gesamte Zeit mein Essen vorher bei Aldi zusammenstellen und dann mitnehmen. - Was Du über Deine Englisch-Fähigkeiten schreibst, erstaunt mich nicht. Wenn einer sich auf Englisch verständigen kann, dann doch wohl Du! Wer einfach mal so Bücher auf Englisch liest, der hat doch was drauf!
Weiterhin ganz viel Spaß!
Sabine
Hallo Andrea ! ich versuchs nochmal: herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag ! von mir und Sonja
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