Baseball ist ganz einfach. Die Gastmannschaft kann zuerst punkten. Der Pitcher der verteidigenden Mannschaft wirft zum Catcher. Der Batter der Gegenmannschaft versucht, den Ball wegzuschlagen. Kann der Batter einen korrekt geworfenen Ball nicht schlagen, ist das ein Strike. Nach drei Strikes ist der Batter out. Das ist das Ziel der verteidigenden Mannschaft. Wird der Ball nicht korrekt geworfen, also nicht in die Batting Zone (Schulter bis Knie) ist es ein „ball“. Nach vier balls darf der Batter in aller Ruhe zur ersten Base vorrücken. Schlägt der Batter den Ball ins Aus, also nicht nach vorne ins Feld, sondern seitlich oder zurück, gilt das ebenfalls als Strike, außer beim dritten Strike, wenn er damit also raus wäre. Hat der Batter den Ball getroffen, wirft er den Schläger weg und rennt los wie ein Verrückter zur ersten Base, während die gegnerische Mannschaft den Ball fängt und zurückwirft. Ist der Batter vor dem Ball bei der Base ist er safe, ist der Ball zuerst da, ist er out. Wenn ein Batter über alle drei Innings wieder „home“ gelaufen ist, ohne zwischendurch ausgeschieden zu sein, kriegt seine Mannschaft einen Punkt. Ganz toll ist es, wenn der Batter den Ball unerreichbar weit weg schlägt, dann kann er nämlich ganz rum laufen und es ist ein „home run“. Wenn die verteidigende Mannschaft den geschlagenen Ball jedoch fängt, bevor er den Boden berührt hat, dann ist der Batter erst recht aus. Wenn drei Batter ausgeschieden sind, ist die andere Mannschaft dran. Einmal ihr, einmal wir, ist ein Inning. Das Spiel geht über neun Innings. Außer es ist dann unentschieden, dann wird immer ein Inning drangehängt, bis eine Mannschaft führt.
Ganz leicht, oder?
Also ich hatte Spaß. Zum Baseball gehen lohnt sich, denn das Spiel dauert etwa drei Stunden, und es droht nicht ein Ende in der ersten Runde wie beim Boxen. Es war nicht das ultimative Baseball-Erlebnis, wurde mir gesagt, da die Minnesota Twins im „Dome“ spielen, also drinnen. Das traf sich gestern aber ganz gut, denn es schneite. Es war so luftig und hell in der riesigen Halle, dass ich ein „draußen“-feeling hatte, nur ohne frieren und nass werden. Die Sitze waren sehr eng, so einfach war das gar nicht, zwischendurch rauszulaufen, um Hotdogs zu kaufen. Es war richtig spannend. Ich war so froh, dass Jean mir vorher die Regeln erklärt hatte und ich die Zeitungsbeilage zum Saisonauftakt gelesen hatte, sonst hätte ich glaub ich nur dumm aufs Spielfeld geglotzt. Es passiert unten allerdings nicht wirklich viel action. Wenn die Pitcher gut sind, dann läuft da unten gar keiner. Wir haben gewonnen! 3:2, das ist wohl ein eher ungewöhnlich niedriges Ergebnis. Don, Jeans Nachbar, hat mir zur Erinnerung einen Twins-Basball gekauft. Yeah, ich besitze einen eigenen Baseball!
Es lag richtig Schnee, als wir rauskamen nach dem Spiel, und es war rutschig. Wir fuhren mit der Straßenbahn. An den Haltestellen haben sie hier Wärmelampen! Willkommen in Minnesota.
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2 Kommentare:
Ja, tatsächlich, Baseball ist ganz einfach! Ich habe vor Jahren mal "Owen Meany" gelesen, da war viel von Baseball und von der prickelnden Spannung die Rede, die dieses Spiel mit sich bringt. Beim Lesen hatte ich absolut nicht den Eindruck, dass da nichts passiert. Vielleicht war das Spiel, das Du gesehen hast, eine Ausnahme, denn das Ergebnis zeigt ja tatsächlich, dass da nicht viel passiert ist.
Mit den Wärmelampen an den Haltestellen - das finde ich eine sehr gute Idee. Ich hätte gerne Wärmelampen für den Weg von meiner Wohnung zur Garage und vom Klinikparkplatz rauf zur Klinik!
Euch allen schöne Ostern
Sabine
Ich glaube ja, dass Baseball von der amerikanische Fast-Food-Industrie erfunden wurde bzw. Völkerball modifiziert. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Spiel so lange dauert (außer Cricket). Eben um den Pausen HotDogs, Hamburger oder PopCorn zu konsumieren. Klug durchdacht ... ;-)
Gunnar
PS: Heißt Jeans Katze wirklich CatBook!
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