Mein Aufenthalt in Cincinatti dauerte einige Stunden, der Anschlussflug war schon als verspätet angekündigt. Plötzlich kam mir die Idee, ich könnte ja auch mal endlich die „Bis(s) zum…“-Bücher zu lesen, und wenn schon, dann doch jetzt auf Englisch besorgen. Eine Dame vom Reisebedarfstand hat mir erklärt, dass im anderen Terminal eine Buchhandlung ist (everyone is so helpful and friendly here), und ich hatte ja eh so viel Zeit, ich hab´s gefunden, das Buch gekriegt, einen Starbuck´s-Kaffee getrunken und angefangen, das Buch zu lesen. Passende Musik: „My Never“ von Blue October, weil Stephenie Meyer sagt, das beschreibt genau, wie es Bella und Edward geht. Die Frau, die beim Kaffee in Cincinatti ein Beweisphoto von mir gemacht hat, saß dann witziger Weise im Flugzeug genau neben mir. Solange ich in Cincinatti warten musste, war ich auch noch nicht müde, obwohl es nach deutscher Zeit nach Mitternacht war, aber es war ja taghell. Gekippt ist das dann im Flieger, als draußen die Sonne untergegangen ist. Mit Mühe habe ich mich in Minneapolis zum Kofferholen geschleppt und dann nach draußen, wo Jean mich abgeholt hat. Sie waren sehr rücksichtsvoll, haben mich garnicht mehr viel gefordert, sondern mich heim gebracht, mir gezeigt, wo mein Bett steht und mich schlafen lassen.
Das Bett kam mir irgendwie bekannt vor, und später wurde mir bestätigt, dass es das Bett ist, in dem ich auch vor 2 Jahren geschlafen habe, nur dass es da eben noch in Jeans Haus stand und jetzt in einem anderen Stadtteil im Haus ihres Lebensgefährten Troy. Ein Traum von einem Bett. Das ist nämlich so ein riesiges, hohes, amerikanischen Federbett, und oben eine dünne Decke über einem Laken zum Zudecken. Das Haus steht in einer neu gebauten, reinen Wohnsiedlung. Sehr ähnliche Reihenhäuser reihen sich hier aneinander, na was sollen sie auch sonst tun. Laut Jean ist die Immobilienkrise hier auch stark zu spüren.
Familienpicknick und Baseball. Statt Frühstück Aufbruch, Riesen-Kaffee (flavoured mit Zimt) von der Tanke. Familienpicknick mit zig anderen auf einem Parkplatz vor dem Baseball-Stadium. Mit Kappstühlen und Sonnendach, mit Eiswürfeln, Kühlbox und Gasgrill, mit Hühnerbrust und Wassermelone, mit Gesellschaftsspielen und Freunden. I loved it! Sonnenschutz aus der Spraydose mit LSF 30, der Gold wert war.
Baseball-Game, Minor League. Nicht wie letztes Mal im Riesen-Stadion, sondern die fröhliche Familienversion mit jeder Menge Spielen zur Unterhaltung , verrückten Leuten und Sachen drum herum, so dass ich kaum dazu kam, mich auf´s Spiel zu konzentrieren. Nationalhymne, Rootbier, strahlender Sonnenschein und ein Eis, dass mich wegen seiner Größe und der Eissorte „Keksteig“ noch mehr dran erinnert hat, dass ich in den USA bin.
Gegen fünf waren wir zurück zuhause, die Kinder sind mit Troy ab in den Swimmingpool der Wohnsiedlung, und Jean und ich hatten Zeit uns endlich alleine alles zu erzählen. Später gemeinsames Abendessen und noch mal Gesellschaftsspiele.
Jean hat sich vorgenommen, mir diese Woche alles zu zeigen, was es in Deutschland nicht gibt, aber wir sind uns jetzt schon sicher, dass ich dafür wohl nochmal wiederkommen muss.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen